Ich fahre gerade auf der Autobahn zur nächsten Stadt. Dort im Krankenhaus ist mein nächstes Ziel. Es wird langsam dunkel und das Wetter wechselt von sonne zu schwarzen Wolken. Es wird bald regnen. Ich beeile mich damit ich vor dem regen am Krankenhaus bin. Offiziell habe ich jetzt Urlaub von meiner Arbeit im Hotel. Doch dar ich meinen Auftrag erledigt habe werde ich kündigen sobald mein bezahlter Urlaub fertig ist. Ich brauche… Nein… Wir, brauchen das Geld.
Ich habe es rechtzeitig geschafft vor dem Regen anzukommen. Dennoch ist es dunkel und es fängt gerade an zu regnen. In der Ferne sie ich auch schon blitze am Himmel. Ein Sturm zieht auf. So werde ich nicht fahren können, also werde ich in der Nähe bleiben müssen. Ich parke auf einem der Parkplätze am Krankenhaus und nehme die Abdeckung aus dem Stau fach was im sitzt versteckt ist. Dort liegen auch eins meiner Messer und eine Pistole. Eine Schwarze klinge lächelt mir entgegen und meine eben so schwarze Sig Sauer ruht neben dran. Doch dieses Mal brauche ich sie nicht. Alles was ich brauche ist bereits hier. Ich verstaue meinen Helm und meine Handschuhe über meine Waffen und schließe das Fach. Danach decke ich meine Maschine ab und mache mich auf den Weg ins Krankenhaus.
Auf meinem Weg gehen mir wie immer viele Sachen durch den Kopf… Welches Risiko ich eingehe… Was alles auf dem Spiel steht wenn ich erwischt werden sollte… Wie falsch es ist was ich tue… Aber das Geld… Wir brauchen das Geld. Ich bemerke es kaum aber ich bin schon längst im Krankenhaus drinnen… Wieder mal bin ich so vertieft gewesen das ich es nicht bemerkte. So wie immer wenn ich hier bin. Dann sehe ich sie.
Sie steht wie immer an ihrem Blumenstand. Auch noch zu so einer Stunde. Das Blumenmädchen. Sie züchtet die Blumen selbst und verkauft sie hier im Krankenhaus. Sie wohnt nur ein paar Straßen weiter und verdient so ihr Geld. Nicht so wie ich… Ich gehe zu ihr rüber und als sie mich sieht lächelt sie und steckt mir schon die Blumen zurecht die ich immer nehme. Schwertlilien und weiße Lilien. Sie freut sich drüber wenn ich bei ihr Blumen kaufe. Denn viele denken es wäre unangebracht Blumen in einem Krankenhaus zu verkaufen. Doch ich kann daran nichts Falsches sehen… Aber womöglich bin ich blind für so was…
Das Blumenmädchen fragt mich immer wie es ihr geht. Ich habe schon so viele Blumen hier gekauft das sie mich irgendwann fragte für wenn sie sind. Obwohl sie mich oder sie nicht kennt… Wahrscheinlich nur aus Höflichkeit. Doch Ich erzählte ihr für wenn sie waren und wieso. Seit dem scheint sie wohl Gefallen an mir gefunden zu haben… Im Moment kann ich… Darf ich mich auf so etwas nicht einlassen. Jedes Risiko ist eins zu viel… Doch wenn dies alles vorbei ist… Dann werde ich sie mal fragen ob sie zeit hat.
Sie verlangte von mir nichts für die Blumen. Noch nie, aber ich bezahle trotzdem und gehe dann weiter zum Aufzug. Als ich auf den Knopf drücke und auf den Aufzug warte geht mir wieder alles durch den Kopf… Und wann ich endlich den Rest von meinem Geld bekomme für die Arbeit. Das meiste von dem Geld habe ich für das Präzisionsgewehr ausgegeben. Schließlich schafft nicht jedes Scharfschützengewehr so eine entfernen. Ich werde von dem Hellen Signal Ton des Aufzugs wieder aus meinen Gedanken gerissen und gehe rein. Im Aufzug sind noch ein paar andere mit mir drin. Es scheint eine Familie zu sein die jemanden besucht. Ihre Stimmung ist gut auch wenn sie es nicht offen zeigen. Sie fahren zur gleichen Etage hoch wie ich. Doch mit aller Wahrscheinlichkeit nicht in die gleiche Richtung…
Ich höre den Signal Ton des Aufzugs erklingen und steige aus. Die Schilder an der Wand zeigen die Wege. Obwohl ich meinen Weg kenne schaue ich immer noch drauf… Auf der linken Seite die Zimmer nummern der normalen Patienten und auf der Rechten… Die Intensivstation… Ich sehe wie die Familie an mir vorbeigeht nach links. Doch ich muss in die andere Richtung. Es fällt mir immer schwer hier entlang zu gehen. Doch ich muss… Meine Augen fallen auf die Plaketten neben den Türen mit der zimmer nummer. Ich gehe den langen Flur entlang und finde dann das Zimmer. 2305.
Offiziell ist keine Besuchszeit erlaubt. Doch mir ist es egal. Ich klopfe leise an, öffne die Tür und gehe hinein.
Immer noch… Immer noch ist sie an der Beatmungsmaschine angeschlossen. Das EKG gibt langsam ihren Herzschlag wieder. Neben ihrem Bett ist ein kleiner tisch mit einer leeren Vase. Ich gehe langsam zu ihr rüber und stecke dort die Blumen für sie rein. Ich drehe mich zu ihr um. Ihre Augen geschlossen und ihr langes Haar ist zu einem Zopf geflochten. Ihr Anblick ist schwer für mich zu ertragen. Obwohl sich ihr Zustand schon seit einigen Monaten nicht verbessert hat sollte man meinem das ich mich dran gewöhne… Nein… An so etwas gewöhnt man sich nicht. Ich nehme ihre Rechte Hand langsam in meine und drücke sie leicht und flüstere ihr zu das ich wieder da bin. Das alles bald besser wird und ich ihr wieder ihre Lieblings Blumen mitgebracht habe. Ich spüre wie sie ganz leicht meine Hand drückt und ganz kurz ihr EKG etwas höher geschlagen hat. Aber vielleicht bilde ich es mir nur ein… All das Geld was ich verdiene geht ihn ihre Behandlung. Es kostet sehr viel Geld sie zu behandeln, und weder die Kassen noch der Staat will die Kosten übernehmen…
Die Kassen haben kein Geld… Und der Staat hat Wichtegere Dinge zu erledigen. Und das sollen Menschen sein… Keiner von denen wollte ihr jemals helfen… Und seit her habe ich auch die andere Arbeit aufgenommen… Schließlich kann ich so sehr viel Geld in kurzer zeit machen. Und mit einem „Neben Job“ auch noch etwas verdienen. Für mich ist nur wichtig dass sie bald geheilt wird. Das einzige was ich machen kann ist an ihrer Seite sein und Geld für die Behandlung beschaffen. Von draußen höre ich schritte kommen. Ich küsse sie auf die Stirn und verabschiede mich für jetzt von ihr. Ich lasse ihre Hand los… Jedes mal dasselbe Gefühl… Als ob sie nach meiner Hand greifen würde… Es ist Grausam. Ich öffne die Tür und gehe hinaus. Als ich die Tür schließe kommt mir einer der Ärzte entgegen. Wieder einmal belehrt er mich das ich nicht so einfach sie besuchen kann und das ich es unterlassen solle.
Seine Worte stoßen bei mir auf taube Ohren. Ich kann und werde es nicht unterlassen… Es zu unterlassen wäre wie wenn ich sie aufgeben würde… Und das werde ich nicht. Nie.